Angststörungen

Das Gefühl der Angst spüren alle Menschen und es ist notwendig für unser Überleben. Unser Körper setzt mit der Angst die notwendigen Abläufe in Bewegung, damit wir so schnell wie möglich reagieren können, wenn wir eine Gefahr wahrnehmen, z.B. mit schnellem Wegrennen.

Was ist eine Phobie?

Der Begriff Phobie wird benutzt um die intensive Angst, den Stress und die Unruhe, die einige Personen in Situationen erleben, die objektiv ungefährlich sind, zu beschreiben. Weil die Symptome sehr unangenehm sind, vermeiden diese Personen systematisch, oder ertragen Situationen, in den die Möglichkeit besteht, dass die Symptomen hervorgerufen werden, nur unter großem Leiden. Es handelt sich oft um alltägliche Situationen, ohne großen Schwierigkeitsgrad, wie das Fortbewegen mit öffentliche Verkehrsmitteln oder das Einkaufen. Man versucht die unangenehmen Symptomen zu vermeiden, wodurch allerdings der Alltag erschwert wird.
Ηaben alle Menschen Phobien?

Die Wahrscheinlichkeit, dass man eine Art von Phobie in seinem Leben entwickelt liegt bei ungefähr 15%. Im Durchschnitt leiden etwa 7% der Bevölkerung unter einer Phobie.
Welche sind die häufigste Symptomen?

  • Herzklopfen
  • Ohnmachtsgefühl
  • Angst, dass man sterben könnte, dass man die Kontrolle verlieren könnte oder verrückt werden könnte
  • Gefühl der Atemnot
  • Druck im Brustbereich

Diese Symptome können plötzlich hervorgerufen werden, zum einen beim Erleben der angstauslösende Situation, aber auch, wenn man nur an diese denkt. Obwohl man weiß, dass die Angst unbegründet ist, werden Situationen und Orte wie Menschenmengen, öffentliche Plätze, öffentliche Verkehrsmittel, den Kontakt mit bestimmte Tieren, das Verlassen des Zuhauses, der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein sowie das Aufhalten in engen oder geschlossenen Räumen gemieden.

Ursachen der Phobien

Es gibt mehrere Faktoren, die dazu führen, dass man eine Phobie entwickelt. Einige von diesen sind:

  • Εin traumatisches Erlebnis
  • Erlernen der Phobie von dem Umfeld in dem man aufwächst, z.B. wenn jemand in der Familie Angst vor Insekten oder allgemein vor Tieren hat
  • Eine gewisse Sensibilität des Nervensystems, indem man externe und interne Reize intensiver wahrnimmt als andere Menschen. Z.B. fühlen sich manche Menschen leichter von Geräuschen gestört und werden leichter wach, nehmen Gerüche intensiver wahr oder spüren Schmerz intensiver
  • Überforderung mit Konfliktsituationen, problematische Kommunikation, Stress über längere Zeiträume

Unterdrückte negative Gefühle wie Wut, Verzweiflung, Furcht

  • Belastende Lebensereignisse, wie: Trennung, Arbeitslosigkeit, Tod

Eine Phobie kann in sehr gewöhnlichen Situationen ausgelöst werden. Hier ein Beispiel wie aus zufälligen Ereignissen ein chronisches Problem der Phobie entwickelt werden kann:

Man hat an einem Tag viel Kaffee getrunken und ist ziemlich nervös und unruhig oder fühlt sich krank. Es kann sein, dass man auch einen schwierigen Arbeitstag hinter sich hat und müde und gestresst ist. Wenn man sich im Anschluss nach Feierabend in einem stickigen und  geschlossenen Raum aufhält, es ist sehr wahrscheinlich, dass man anfängt zu schwitzen um seine Körpertemperatur zu regulieren. Das Herz wird schneller schlagen, weil es von dem Kaffee stimuliert ist. Die anfängliche Unruhe wird intensiver und man ist leicht reizbar. Falls in dieser Situation im Fernsehen davon berichtet wird, was für Folgen beispielsweise ein bestimmter Schmerz haben kann, denkt man automatisch über die Wahrscheinlichkeit des eigenen Todes nach und die innere Unruhe steigt bis zum Angst. Die Gedanken kreisen dann um Gefahr und der Körper bereitet sich vor um dieser Gefahr etwas entgegen zu setzen.

Der Körper kann die Gefahr allerdings nicht richtig einschätzen, da es zu keiner Konfrontation kommt, da der Mensch, sowie alle anderen Tiere auch, zunächst einmal die Flucht ergreift, um sich zu schützen. Dafür muss das Herz Blut an die Muskeln befördern und deshalb schlägt es auch schneller. Das Stressgefühl steigt und der stickige Raum wird auch als gefährlich wahrgenommen, weil dieser in Verbindung mit dem unwohlen Gefühl gebracht wird. Das unangenehme Erlebnis ist im Gedächtnis gespeichert und ab diesem Moment können in ähnlichen Situationen, also in ähnlichen Räumen, auch ähnliche Symptomen hervorgerufen werden  Höchst wahrscheinlich wird man solche Räume aus Angst meiden, da man denkt, dass die Symptomen wieder auftreten werden und man sie nicht aushalten kann. In so einem Fall ist es wichtig, so bald wie möglich mit einer Therapie anzufangen, bevor das Problem chronisch wird.

Therapie

In dem Fall, dass der Alltag des Angstpatienten schwer erträglich geworden ist und der Schlaf auch gestört ist, kann das Einnehmen von Anxolytika oder Antidepressiva Medikamenten sehr hilfreich sein. Es handelt sich dabei aber nicht um eine Lösung  des Problems bzw.eine Therapie, sondern um eine Phase, in der man kurz eine gewisse Stabilität bekommt. Man sollte auch sehr vorsichtig mit der Einnahme von Anxolytika sein, da diese Medikamente zu Abhängigkeit  führen können.

Besonders hat sich die Kognitive Verhaltenstherapie in der Therapie der Phobien bewährt. Man hat die Möglichkeit erstmal zu begreifen, welche Gedanken die Phobien aufrechterhalten und kann dann mit einer Reihe von Konfrontationstechniken erlernen, wie man die Angst in den Griff bekommt. Je  früher man mit der Psychotherapie anfängt desto kürzer und effektiver ist diese auch.

 

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